Die Ernte 2015 war das pure Gegenteil des nasskalten Jahres 2014, in dem Europas Winzer von kaum einer Plage verschont geblieben sind!
Österreich: Wachau und Kamptal inklusive Weinviertel: Stilistik fruchtbetont und charmant, wobei besonders die Rieslinge überzeugen. Die Veltliner sind trinkfreudig, Säure etwas tiefer und die Alkoholwerte recht hoch,allerdings auf keinen Fall zu „fett“. Am Wagram findet man leider hohe Ernteeinbußen durch den Hagel im Mai - die Kategorie „leicht und trocken“ ist eher selten. Steiermark: wirklich Klasse! Die Sauvignons eher zurückhaltend, aber respektabel. Burgenland & Co: Bestes Jahr für Blaufränkisch
Italien: Denkwürdiges Jahr für Sangiovese, bestes Material, 14 Tage früher gelesen als normal. Im Veneto vollreife Rotweintrauben - Corvina „at its best“! Im Piemont setzt man ebenso große Erwartungen in das Jahr. Beste Traubenqualität bei ebenso guten Erntemengen. Man wartet auf die ersten Proben im Frühjahr – Nebbiolo und Barbera sollten hier wieder einmal voll ausgereift sein.
Languedoc & Südwest-Frankreich: Der schönste Jahrgang seit fünf Jahren – ideale Bedingungen.
Bordeaux: Noch ist es recht früh für die Beurteilung. Es wird sicher ein voluminöser, kräftiger Jahrgang. Wer Eleganz und Frische sucht, wird mit den „kleinen“ Jahrgängen 2012 und 2014 eher Freude haben – die Bewertungen allerdings sind noch nicht gemacht.
Burgund: Viele Weine sollten über genug Struktur, Fülle und Frische besitzen. Es wird wohl auch hier ein hervorragendes Jahr – vor allem für Pinot Noir und die Champagne.
Spanien, Portugal: Eindeutig positive Signale über ein Top-Jahr, allerdings war 2014 auch gut.